Schlange Theologie / Snake Theology (Der neue Advokat Response Story)

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[not yet finished on 1/28/18]

Die Beziehung zwischen der ewigen Weisheit Gottes und seinen Heiligen Schriften dürfen wir Affengehirnen sicherlich in keiner Weise durchschauen. Aber wenn wir keine ausreichende Einsicht in die Bibel fähig wären, bliebe sie uns nutzlos, welcher hoffnungslosen Umstände die unerschöpfliche Gnade Gottes stark widerspräche, woraus wir mit der allergrößten Zuversicht schließen können, daß mit klarem Kopf und reinem Herz, wir Menschen—verächtlich und armselig wie wir doch ohne Zweifel sind—das Wort Gottes doch gut genug folgen können um durch betende, nach außen gerichtete biblische Studien ins Königreich Gottes erlangen zu mögen, in welchem ewigen Königreich man bekanntlich von unbeschreiblicher Wonne strotzt.

Wie aber meinte Gott sein schönes aber verwirrendes—ja sogar laut unseren engen sterblichen schwankenden Denkungsarten oft sich wiedersprechenden—Buch? Diese Frage ist mit einer anderen Frage eng verbunden: Wie schrieb Gott sein Buch? Schrieb Gott das Buch zuerst in der unvergänglichen Sprache der Engel, und dann so gut wie möglich es in die mangelhafte Sprache des Menschentums übersetzte? Oder füllte Gott der HERR die Propheten mit dem Heiligen Geist und erlaubte diese prächtige, staubige Männer die unheimlichen, unfaßbaren Können, Wissen, und Liebe Gottes in menschliche, ganz lokale und kulturspezifische Gedanken zu übersetzen? Auch im ersten Fall schiene es unratsam die Bibel allzu buchstäblich zu nehme: da hätte Gott das !Ewige Vollkommen! in die sterbliche Fehlerhaft übersetzten müssen , was sicherlich etliche dichterische Angleichungen nötigen würde. Und diese Analyse gilt natürlich noch mehr für das zweite Fall, wo bloße Menschen für die unmöglichen Übersetzung zuständig wären.

Immerhin, die Bibel ist kein Poesiebuck. Gott darf nicht lügen; also wissen wir, daß in irgendeiner Art die Bibel absolut wahr ist. Und Gott muss doch wissen, genau wie unheimlich beschränkt unsere Ameisengehirnen sind. Also darf das Wesentliche seiner Offenbarung nicht allzu raffiniert sein. Wenn wir ein kleines Kind, das weder Mathe noch Lesen kennt und wessen Gehirn immer noch Skalierungsfehler macht, die Welt erklären wollen, lassen wir viele wissenschaftliche, philosophische, theologische, moralische, und soziologische Einzelheiten beiseite. Was hat der endlose Universen schaffende Gott alles uns beiseite zu lassen?! Immerhin—wie gesagt—, eine ausreichende Hinweise zu einer erfreulichen Reise durch Zeit und Raum ins Jenseits muss doch irgendwie der literarischen Meisterwerk Gottes innewohne. Aber wo?

Wo????

Vielleicht am Besten nehmen wir ein bestimmtes Beispiel aus der Bibel und versuchen zu verstehen, wie viel Verständnis davon ein schrecklicher aber doch auch sehr lieber Gott von uns arme, tragische zerbrechliche Idioten erwarten könnte.

Eine große Verbesserung Gottes den Herrn dem Zeus gegenüber ist, daß dieser sich weigert, mit seiner Schöpfung Geschlechtsverkehr zu treiben. Durch dieses lobenswerte Vorbild haben wir Kinder des wahren Gottes gelernt, daß man keine sexuelle Beziehungen mit Kindern haben sollte—ein Verständnis das unsere Gesellschaft in wenigstens einer wichtigen Hinsicht den alten Griechen moralisch überlegen macht. Zum Beispiel bedenke bitte den Garten Eden. Wie viele Möglichkeiten ließ der Herrgott da entgehen? Beide Menschen ständig nackt herumspazieren, ihrer Nacktheit und Schönheit unwissend, total vom Gott abhängig und ganz seine Macht und Pracht bewundernd. Gott aber fasst sie nicht einmal an—auch wenn sie regelwidrig vom Baum der Erkenntnis aßen, lehnte der Allmächtige es streng ab, den einen und anderen übers Knie zu legen, den Hintern zu versohlen, und allmählich die Strafe mit Vergnügen und Trösten zu verwirren. Was für einen respektablen Gott! Zeus—hierin kann keiner streiten—hätte seine “freche Kinder” nie aus dem Garten loslassen.

Nehmen wir also die Geschichte vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen als Auslegungbeispiel. Wie schon verdeutlicht, wir lernen von dieser Geschichte, daß der Herrgott schon am Anfang der Welt sich einen Seelenfrieden vollkommen jenseits der sündigen Natur und/oder die zuverlässigste moralische Würde und persönliche Disziplin schon am Anfang der Welt genießte. Aber enthält diese Geschichte weitere Hinweise über die wahre Natur Gottes und seiner Schaffung?

Gab es wirklich einen Garten Eden? Oder will Gott damit nur uns eine bessere, mehr hilfreiche Version eines damals beliebten Mythos präsentieren? Aber wenn die Bibel ist auch nur in Stellen einfach ein himmlisches Bearbeiten von Mythen, wie können wir seine Fakten irgendwann trauen? Naja. Was hat uns Gott gegeben? Körper, Gehirnen, Herzen, Seelen. Was will Gott, daß wir damit machen? Ihm folgen und seine himmlische Liebe auf die Erde bewirken besser und besser bis wir von der Seele heraus ihm und seine Schöpfung (dh: alles) freundlicherweise lieben. Also suchen wir zuerst die Liebe jeder biblischen Geschichte: dadurch finden wir den Kern des Stücks. Einige gottesfürchtige Christen gehen so weit zu suggerieren, daß auch die Werken, Ideen, und sogar die heiligen Schriften von Menschen anderer Glaube seien in einigen Fällen von der unergründlichen Liebe Gottes ausreichend beeinflußt, daß man sie auch als spirituell relevant respektieren solle! Wie dem auch sei: wir beschäftigen uns heute mit dem Buch, das unsere Glaube als ein Werk Gottes anerkannt.

Also: In den Garten.

Gott hat Adam und seine Frau (noch nicht genannt) den Freilauf des Schlaraffenlands gegeben, verbiet sie nur eines: “Du darfst essen von allen Bäumen im Garten, aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm isst, musst du des Todes sterben.” Aber die Schlange überlistete die Frau indem sie sagte: “Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist.” Dann haben zuerst die Frau und dennoch Adam der verbotenen Frucht gegessen, und zum ersten Mal wurden sie ihrer Nacktheit gewahr und sie flochten Feigenblätter zusammen und machten sich Schürze.

Und sie hörten Gott den HERRN, wie er im Garten ging, als der Tag kühl geworden war; und Adam versteckte sich mit seiner Frau, was Gott zu fragen bewegte: “Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist? Hast du gegessen von dem Baum, von dem ich dir gebot, du solltest nicht davon essen?” Dann beschuldigte Adam seine Frau, die gleich wiederum die Schlange beschuldigte. Und Gott der Herr wurde zornig, wie ein junger Elternteil, seiner Überlegenheit den Kindern gegenüber momentan vergißt, und verfluchte alle drei: die Schlange solle auf dem Bauch kriechen und Staub fressen; eine Feindschaft werde zwischen dem Samen der Schlange und dem Samen der Frau gesetzt werden; die Frau solle unter Mühsal Kinder gebären und den Mann verlangen und sich ihm unterwerfen; im Schweiße seines Angesichts, Dornen und Disteln tragend, solle der Mann sein Brot essen.

Und Adam nannte seine Frau Eva; denn sie wurde die Mutter aller, die da leben. Und Gott der HERR machte Adam und seiner Frau Röcke von Fellen und zog sie ihnen an. Und Gott der HERR sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie unsereiner und weiß, was gut und böse ist. Nun aber, dass er nur nicht ausstrecke seine Hand und nehme auch von dem Baum des Lebens und esse und lebe ewiglich! Da wies ihn Gott der HERR aus dem Garten Eden, dass er die Erde bebaute, von der er genommen war. Und er trieb den Menschen hinaus und ließ lagern vor dem Garten Eden die Cherubim mit dem flammenden, blitzenden Schwert, zu bewachen den Weg zu dem Baum des Lebens.

Was für eine komische Geschichte! Wenn wir, wie die Wissenschaftler und Heiden meinen, einfach eine Synthese verschiedener Mythen des alten Orients wäre, könnten wir die Seltsamkeiten sachlich überlegen—wie ein Sammler ein Stück Quarz in seiner hand kontemplativ herumrollen läßt, oder ein Künstler eine Sonnenuntergang über kalmes Meer schätzt. Aber durch Gnade Gottes haben wir Glauben, und durch Glauben haben wir ein unlösbares Rätsel: was hat das alles mit der Ewigen Vollkommenen Unerschöpflichen Realität zu tun?

Klar scheint es, daß die Schlange figurativ und / oder buchstäblich Adams Glied ist. Also wurde die erste Frau vom Sex des ersten Mannes Korrumpiert bevor sie ihn korrumpiert. Aber die Frau ist nur eine himmlische Ausarbeitung einer Rippe des Mannes, und die zwei sind wirklich nur eins: “Da sprach der Mensch: Die ist nun Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin nennen, weil sie vom Manne genommen ist. Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden sein ein Fleisch.” Also am Anfang war die Menschheit nur ein Mann und eine Frau, die wirklich eins waren, und diese Menschheit erfuhr das Gute und Böse und verlierte ihre Unschuld durch Selbstbefriedigung. Was aber weniger klar ist ob wir Gläubiger Schlangen immer noch figurativ und / oder buchstäblich als Schwänze verstehen sollen, oder ob Ehepaare hier außerhalb des Gartens in verfallener peinlichen Welt immer noch als ein Fleisch gelten sollen. Die Herrlichkeit der Bibel ist wie ein Schwarze Loch: je tiefer hinein man geht, je mehr Tiefe man findet.